Ob du Präsentationen hältst, Podcasts aufnimmst oder einfach selbstbewusster sprechen möchtest – eine klare Artikulation ist der Schlüssel, um verstanden zu werden. Die gute Nachricht: Du kannst das trainieren! Hier zeige ich dir 5 einfache, aber wirkungsvolle Übungen, die speziell für Einsteiger:innen geeignet sind.
Lippenflattern – der lockere Start
Diese Übung hilft dir, Spannung aus Lippen, Wangen und Kiefer zu nehmen – perfekte Vorbereitung für jede Sprechsituation.
So geht’s:
Atme tief ein, presse die Lippen locker aufeinander und lasse die Luft mit einem „Brrr“-Geräusch entweichen – wie ein Pferd beim Schnauben. Das sieht vielleicht witzig aus, lockert aber die gesamte Gesichtsmuskulatur. 3–4 Wiederholungen genügen.
Warum es hilft:
Verspannte Lippen führen oft zu verwaschener Aussprache. Lockerheit ist die Basis für klare Laute!
Die Korkenübung – für präzise Artikulation
Das ist eine der bekanntesten Sprecher:innen-Übungen – und sie wirkt!
So geht’s:
Nimm einen Korken (alternativ: einen zusammengefalteten Wattebausch) zwischen die Zähne, ohne zu beißen. Lies laut einen kurzen Text oder sprich einen Satz wie:
„Der Potsdamer Postkutscher putzt den Postkutschkasten.“
Danach entferne den Korken und wiederhole den gleichen Satz – du wirst merken, wie viel deutlicher du sprichst!
Warum es hilft:
Mit dem Korken muss deine Zunge stärker arbeiten. Ohne ihn wird die Artikulation plötzlich viel klarer.
Zungenbrecher – die Klassiker
Zungenbrecher trainieren Aussprache, Konzentration und Geschwindigkeit – gleichzeitig.
So geht’s:
Wähle einen Satz wie:
„Fischers Fritz fischt frische Fische.“
Sprich ihn zuerst langsam und sehr deutlich – Silbe für Silbe. Steigere das Tempo schrittweise, achte aber stets auf saubere Aussprache.
Weitere Beispiele:
- „Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid.“
- „Der Cottbuser Postkutscher putzt den Cottbuser Postkutschkasten.“
Warum es hilft:
Diese Übung fördert die Kontrolle über Artikulationsmuskeln und bringt mehr Bewusstsein für einzelne Laute.
Kiefer lockern – gegen Sprechblockaden
Ein angespannter Kiefer macht die Aussprache schwerfällig. Diese Übung schafft Abhilfe:
So geht’s:
Öffne den Mund weit, lasse den Unterkiefer locker kreisen oder leicht auf- und abpendeln. Du kannst dabei auch leise summen. Wiederhole das für ca. 30 Sekunden.
Tipp: Auch Gähnen (echtes oder gespieltes) lockert den Kiefer und sorgt für mehr Resonanz in der Stimme.
Warum es hilft:
Ein entspannter Kiefer lässt dir mehr Spielraum beim Sprechen – das macht die Artikulation müheloser.
Silbentraining mit Betonung
Worte deutlich auszusprechen heißt auch: jede Silbe bewusst zu formen.
So geht’s:
Zerlege Wörter in Silben und sprich sie langsam, rhythmisch und betont:
Beispiel: „Ar – ti – ku – la – ti – on“.
Steigere das Tempo langsam, achte dabei immer auf klare Aussprache.
Varianten:
- Wechsel zwischen laut und leise
- Höre dir selbst zu oder nimm dich auf
- Übe mit schwierigen Fremdwörtern oder Fachbegriffen
Warum es hilft:
Diese Übung fördert die Deutlichkeit – besonders bei komplexen Wörtern oder schnellerem Sprechtempo.
✅ Fazit: Klar sprechen ist kein Zufall, sondern Training
Auch wenn du kein Profi-Sprecher:in bist – mit ein paar Minuten Übung pro Tag kannst du spürbare Fortschritte machen. Deine Stimme wirkt überzeugender, deine Worte verständlicher – und du trittst souveräner auf.
🎧 Bonus-Tipp:
Nimm dich regelmäßig auf! Schon ein kurzes Audio auf dem Smartphone zeigt dir, wo du undeutlich bist – und wo du dich verbesserst.